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Demodikose

Demodikose

 

Die Demodikose ist eine parasitäre Hauterkrankung, der eine exzessive Vermehrung von Demodexmilben zugrunde liegt. Demodexmilben gehören zur normalen Hautfauna behaarter Säugetiere und des Menschen.
Durch eine übermäßige Vermehrung dieser Milbe in den Haarfollikeln, kommt es zu haarlosen Hautbezirken.


Symptome

Zu Beginn zeigen sich kahle Stellen an der Schnauze, den Augenlidern, dem Nasenrücken, der Stirn und den Ohren. Es folgt eine Ausbreitung auf Hals, Brust, Bauch und Schenkelfalten. Bei leichten Fällen findet man eine "Brillenbildung" durch Haarausfall rund um die Augen und an den Lidern. Die kahlen Stellen werden mehr und immer größer bis sie irgendwann einen "Nackthund" haben und sich das Tier fürchterlich quält!Die Veränderungen treten häufig erst nach Absetzen vom Muttertier auf. Oft sind alle Würfe einer Hündin betroffen, wobei es möglich ist, das jeweils nur ein Teil der Welpen Symptome zeigt.
Bei älteren Hunden ist diese Krankheit selten.
 
Wie entsteht Demodikose
 
Von der Umgebung der Zitzen erfolgt die Übertragung in den ersten 2-3 Lebenstagen auf die Haut der Welpen, wo sie sich vorwiegend im Kopfbereich und an den Pfoten ansiedeln.

Die lokalisierte Demodex tritt vor allem bei Jungtieren im Alter von drei bis sechs Monaten auf. Man sieht ein bis mehrere haararme bis haarlose Hautbezirke, gerötet, auch mit Schuppenbildung. Die Veränderungen finden sich meist im Gesicht, besonders im Bereich der Augen und Mundwinkel, aber auch an den Vorder- und Hinterbeinen. Juckreiz liegt meist nicht vor.

Es handelt sich bei dieser Form um eine vorübergehende Störung des Immunsystems und nicht um ein genetisches Problem. Auch starke Verwurmung oder Blasenentzündung können ein Grund sein. In über 90 Prozent der Fälle heilt diese lokalisierte Form ohne irgendeine Therapie innerhalb von acht bis zwölf Wochen aus. Diese „Selbstheilung" ist ein sicheres Zeichen für das gut funktionierende Immunsystem des Patienten. Man sollte allerdings auch hier nicht nur einfach still abwarten, was passiert, sondern unter Aufsicht des Tierarztes den genauen Verlauf beobachten.

Bei der generalisierten Demodex sehen wir ein sehr ernstes Krankheitsbild, vor alle, wenn eine sekundäre bakterielle Hautinfektion dazu kommt. Nässende, eitrige Haustellen mit mehr oder weniger Juckreiz, die auch schmerzhaft sein können. Das kann sich über den ganzen Körper ausbreiten. Auch eine Blutvergiftung kann auftreten. 

Auch gesunde Hunde können Demodex-Milben beherbergen, ohne dass sie Probleme entwickeln. Sollte also Demodikose diagnostiziert werden, dann informieren Sie unbedingt auch Ihren Züchter, um die erbliche Immunschwäche gegen Demodex aus der Rasse zu eliminieren, müssten nicht nur die betroffenen Hunde, sondern auch ihre Geschwister und Elterntiere aus der Zucht genommen werden.. andere Tierarten und Menschen werden von der Demodex-Milbe des Hundes nicht angesteckt.

Wann kann Demodikose ausbrechen

Falls das Tier eine Immunschwäche hat, wird die Demodex-Milbe erst richtig aktiv, . Durch Stress oder andere Infektionen kann das Immunsystem geschwächt werden. Es ist also genauso wichtig, die Ursache für den Ausbruch festzustellen! 
Stress, Läufigkeit und Trächtigkeit können bei Hunden mit Immunschwäche jederzeit wieder zu einem Rückfall führen.
Mit einem Hausmittelchen lässt sich der Krankheitsverlauf nicht stoppen! Eventuell hilft es kurzfristig bei den Symptomen, nicht jedoch bei der Ursache der Immunschwäche und früher oder später schreitet die Krankheit voran!

Was unternimmt der Tierarzt?

Mit einem sogenannten Hautgeschabsel die unter dem Mikroskop untersucht werden kann man Demodex feststellen. Dabei werden obere Hautschichten mit einem Spatel oder scharfen Löffel abgeschabt und unter dem Mikroskop beurteilt. 
Die lokalisierte Form der Demodikose hat, sofern man sie überhaupt behandeln muss, eine gute Prognose.  
Wichtig ist, bei der generalisierten Form nach einer Grundursache zu suchen, die das Immunsystem des Hundes so geschwächt hat, dass es überhaupt zum Ausbruch gekommen ist. Kann diese gefunden und behandelt werden, sind die Erfolgsaussichten für eine Behandlung viel grösser.
Eine langwierige Behandlung, die Wochen oder Monate in Anspruch nehmen kann. Der Therapieerfolg liegt etwa bei 90%, aber trotz der neuen Behandlungsmethoden gibt es immer wieder Fälle, die rezidivieren. Der häufigste Grund für einen Misserfolg der Therapie ist eine unsachgemäße, inkonsequente oder zu früh abgesetzte Behandlung.
 
Bei Demodikose darf kein Cortison verabreicht werden !
 
Es wurde beobachtet wurde, dass bei längerer Verabreichung von Cortison, das ja bekanntlich das Immunsystem auf verschiedenen Ebenen herabsetzt, die generalisierte Form von Demodex auslösen kann.
Auch das Hormon zur Unterdrückung der Läufigkeit kann diesen Effekt haben. 

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